Geschwindigkeitsoptimierungen


In dieser Kurzhilfe werden neben allgemeinen Tipps, die Ihr Projekt schneller machen, geschwindigkeitssteigernde 2D- und 3D-Massnahmen aufgeführt.
Falls Ihr ArchiCAD-Projekt mit der Zeit langsamer wird, so kann das selbstverständlich zahlreiche Gründe haben. Nebst hardwareseitigen Gründen, wie z. B.
- Langsamer Prozessor
- Begrenzte Speicherplatzkapazitäten
- Wenig Arbeitsspeicher
- Leistungsschwache Grafikkarte
- etc.
Gibt es einige projektbezogene Stellschrauben im 2D- wie 3D-Bereich, mit denen die Bearbeitungs-Geschwindigkeit positiv beeinflusst werden kann.
Allgemeine Tipps:
- Systemvoraussetzungen checken für Arbeitsstationen und Server: Systemvoraussetzungen der IDC
- Möglichst mit der neuesten ArchiCAD-Version arbeiten
- Aktuellen Patch installieren
- Unnötige ArchiCAD-Instanzen schliessen
- Nicht benötigte Programme schliessen
Mögliche Ursachen von 2D-Elementen
2D-Elemente können bei umfangreicher Anwendung schnell zu Geschwindigkeitseinbussen führen. Eine Wand beispielsweise, welche in jeder Projektsicht mit Linien und Schraffuren gezeichnet ist, hat viel mehr Polygone als eine 3D-Wand.
- Anzahl Polygone
- Anzahl Raumstempel
- Anzahl Objekte (Fenster, Türen)
- Anzahl Schraffuren: Vektorschraffuren sind grundsätzlich schwerer. Die Punkt- und weiche Dämmung (Schlängel)-Schraffur brauchen enorm viel Leistung.
- Anzahl Gruppen
- Bemassungsarten (Meter, Millimeter)
- Grosser Darstellungsbereich
- Elemente von Landeskoordinaten bis ± 0.00.
Massnahmen:
- Sichtbarkeiten über Ebenen steuern: Blenden Sie momentan nicht verwendete Elemente aus und speichern Sie die Projektsichten so in der Ausschnittmappe.
- Transparentpause: Grenzen Sie Elemente, welche in der Transparentpause nicht benötigt werden aus.
Funktionen der Transparentpause - Arbeitsumgebung:
- Entfernen Sie den Haken Modell-Projekt-Sichten kontinuierlich automatisch aufbauen (Ansichten, Schnitte, Transparentpause).
- Definieren Sie die Darstellungsmethode im 2D unter Modell in 2D Navigation darstellen: (Nur Konturen, Einfaches Modell, Komplettes Modell)
- Logos (Bilder) vektorisieren: Das Logo ist beim DWG-Export so sicher vorhanden.
- Detailzeichnungen: Erstellen Sie, wenn immer möglich, pro Detail eine Detailzeichnung. Löschen Sie ungültige Varianten, statt diese zu streichen.
- Verzichten Sie auf Variantensammlungen auf Geschossen. Löschen Sie ungültige Elemente und arbeiten Sie mit Ebenenkombinationen oder dem Umbaufilter.
- Wenn Sie mit Landeskoordinaten arbeiten, sollten Sie Elemente / Fixpunkte, etc. am Projektnullpunkt vermeiden. Alternativ können Sie auch Ihr Projekt zum Ursprung verschieben. Verschieben einer Datei zum Ursprung
Mögliche Ursachen von 3D-Elementen
- Anzahl Polygone
- Polygonanzahl einzelner Elemente
- Weit weg vom Ursprung gezeichnete Elemente
- Freiflächen mit zu vielen Polygonen
- Profil-Elemente mit sehr hohem Detaillierungsgrad
Massnahmen:
- Mit dem Polygonzähler im Menü Extras kann die Grösse kontrolliert werden: So können Sie schwere Elemente ausfindig machen.
Polygonzähler - Sichtbarkeiten über Ebenen steuern: Blenden Sie momentan nicht verwendete Elemente aus und speichern Sie die Projektsichten in der Ausschnittmappe.
- Elemente in 3D filtern und schneiden: Blenden Sie global Elementtypen aus oder steuern Sie die Sichtbarkeit von einzelnen Geschossen.
- 3D-Fenstereinstellungen:
- Schalten Sie die Schatten im 3D-Fenster global aus.
- Schalten Sie die Konturen aus.
- Bei schweren 3D Elementen (Bäume, Hecken, Bürostühle, Lichtschächte, etc.) kann der Schatten separat pro Element ausgeschalten werden, falls Sie die Schatten global eingeschalten haben.
- Über die Modelldarstellung können im Register Gemischte Einstellungen für Bibliothekselemente Griffe von Fenstern, Türen und Objekten ausgeschalten werden.
- Wenn Sie Höhenlinien mit dem Zauberstab auf eine Freifläche übertragen, verändern Sie die Zauberstab-Einstellungen so, dass nicht zu viele Polygonpunkte entstehen.
Zauberstab Einstellungen
Bedenken Sie:
- 90% der Polygone kommen von Bibliothekselementen (Objekte, Fenster, Türen, Lampen etc.)
- Bäume, Hecken, Bürostühle, Türgriffe aus der Standardbibliothek sind grundsätzlich schwere Elemente.
- Beim Import von 3D-Daten (*.3ds, 3D-DWG, *.gsm etc.) können grosse Datenmengen entstehen.
Generelle Massnahmen im Teamwork
- Verlassen Sie das Teamwork-Projekt und laden Sie es erneut hoch.
Generelle Massnahmen im Layout
- Entfernen Sie den Haken vor Zeichnung im Projekt speichern in den Zeichnungs-Einstellungen.
Dateigrösse durch Zeichnungseinstellungen verringern - Zeichnen Sie Schema-Pläne auf Arbeitsblättern, statt die Ausschnitte doppelt auf dem Layout zu platzieren.
Berechnung von Schatten
Die Berechnung der automatischen Schatten in 3D-Projektionen (Schnitte und Ansichten) ist ein zeitaufwändiger Prozess. Verwenden Sie Schatten aus diesem Grund nur in Projektsichten und Planungsphasen, in welchen Sie diese benötigen.
Tipps:
- Die Schatten schalten Sie in den Ansichts-/Schnitteinstellungen pro Projektsicht unter Modelldarstellung / Sonne und Schatten individuell ein/aus (siehe Bild).
- Sie können auch mehrere Schnitte oder Ansichten gleichzeitig einstellen, indem Sie in der Projektmappe auf den Überordner einen Rechtsklick ausführen und so die Einstellungen mehrerer Ansichten aufrufen.
Je komplexer die Schatten werden, desto länger dauert auch deren Berechnung. Bedenken Sie dies beim Modellaufbau und halten Sie 3D-Elemente, welche Schatten werfen möglichst einfach.
- Machen Sie die Detailplanung in separaten Detail- oder Arbeitsblättern.
- Vereinfachen Sie die Elemente für die Baueingabe-Phase, in welcher Sie die Schatten benötigen.
- Speichern Sie für Visualisierungen eine separate Datei.