Für ein Kleinbüro ideal

Peter Meyer und Alex Jaeggi arbeiteten in früheren Jahren (auf unter- schiedlichen CAD-Programmen) bei verschiedenen Projekten zusammen. Dann zog Alex Jaeggi für sechs Jahre nach Mexiko und Peter Meyer machte sich selbstständig. Nachdem Jaeggi im Sommer 2004 in die Schweiz zurückgekehrt war, schlossen sich die Beiden zusammen. In jener Zeit – Peter Meyer hatte eben die Arbeiten rund um den Umbau des Hotels Alden Splügenschloss in Zürich abgeschlossen – nahmen die beiden an verschiedenen Architekturwettbewerben teil: Beim Wettbewerb für das Alterszentrum Gremm in Teufen (Kanton Appenzell Ausserrhoden) holten sie im Januar 2005 den ersten Preis. «Es war der erste Wettbewerb, den wir auf ArchiCAD zeichneten und gewannen», blickt Peter Meyer mit berechtigter Freude zurück und meint trotz des gelungenen Primeurs: «Nur für den Wettbewerb selber kommt das ja eigentlich noch nicht so draufan, mit welchem Programm man das Ganze macht!»

„Durchstart“ dank ArchiCAD kein Problem

Den Unterschied spürte das junge Büro kurze Zeit später, nachdem es von der Gemeinde den Auftrag erhalten hatte, das Wettbewerbsprojekt für die Volksabstimmung zu verfeinern und zu überarbeiten – klar, es musste alles sehr schnell gehen... «Für diese Situation waren wir mit der neuen CAD-Lösung ideal vorbereitet: Wir konnten auf den Wettbewerbsdaten aufbauen, die in ArchiCAD bereits die für diesen nächsten Schritt notwendige Präzision hatten», schildert Peter Meyer seine positiven Erfahrungen: «In unserem früheren CAD-Programm waren wir uns gewohnt, dass sich in unseren Wettbewerbsdaten meist eine gewisse Ungenauigkeit einschlich. Darum zeichneten wir ein Baueingabeprojekt jeweils von Grund auf nochmals neu, einfach mit hoher Präzision. Das war immer sehr aufwändig und ziemlich ineffizient. Dank ArchiCAD erübrigt sich nun dieser Schritt – denn die von Beginn an sehr präzisen Daten können für die weitere Planung 1:1 als Grundlage übernommen, und die dadurch gewonnene Zeit für die wesentlichen Dinge verwendet werden. Gerade in einem Kleinbüro – bei «Jaeggi Meyer Architekten» sind nebst Peter Meyer und Alex Jaeggi ein bis zwei Mitarbeitende tätig – ist dies von nicht zu unterschätzender Bedeutung.

Kreatives „Ausprobieren“

In der Phase der Entwurfsverfeinerung arbeiten Jaeggi und Meyer gerne mit den 3D-Möglichkeiten von ArchiCAD und «probieren» die aus ihrer Feder entstehenden Räume aus. Für das Projekt in Teufen entwickelten sie die Zimmermodule des Alterszentrums im 3D. Die modellbauerischen Aktivitäten reduzierten sich dadurch markant – «ganz weglassen werden wir die Arbeitsmodelle aber nie», erklärt Peter Meyer: «Das gehört für uns einfach dazu und gibt uns eine zusätzliche Optik!»

Bei einem anderen Wettbewerb, die Projektaufgabe lag an einem Hang mit schöner Aussicht, war der 3D-Bereich von ArchiCAD das Schlüssel- werkzeug für den Entwurfsansatz von «Jaeggi Meyer Architekten». Sie haben die gestaffelt angeordneten Bauvolumen unzählige Male hin- und hergeschoben, bis möglichst keines mehr dem anderen in der Aussicht stand. «Mit klassischen Entwurfsmethoden hätten wir für dasselbe Resultat viel länger gebraucht oder wir wären gar nie auf diese Lösung gekommen», vergleicht Peter Meyer und meint: «Diese Visualisierungsarbeiten sind aber alle für ‚uns’, als kreatives oder zusätzliches Element im Rahmen des Entwurfsprozesses», so Peter Meyer: «Wenn eine Visualisierung für die Öffentlichkeit bestimmt ist, so lassen wir sie durch ‚unseren’ Spezialisten Roger Kästle anfertigen.» Dieser arbeitet auf der Grundlage der Architektendaten, bearbeitet diese aber mit seinen eigenen Techniken und Spezialprogrammen weiter. Die Schnittstelle zwischen «Jaeggi Meyer Architekten» und Kästle ist x-fach erprobt, das Resultat stets beeindruckend.

ArchiCAD als roter Faden

Der grosse Aufwand hat sich im Fall des Alterszentrums Teufen sehr gelohnt: Der Souverän gab an der Urne grünes Licht zur Projektrealisierung, die «Jaeggi Meyer Architekten» mit einem örtlichen Partner vorantreiben. Die Fertigstellung des Neubaus ist auf Ende 2008 geplant, anschliessend stehen Rückbauarbeiten von nicht mehr verwendeter Bausubstanz sowie die Umgebungsarbeiten an. ArchiCAD ist in diesem Projekt der rote Faden für die Planer, einzig für die Rückbauarbeiten braucht es dieses Planungswerkzeug nicht...

 

Roland Eggspühler, medienschaffender Architekt ETH SIA