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IDC Supporteintrag gültig für: Mac , Win Win | AC27 , AC26 , AC25
ID-Nr. 1827
Dat. 17.03.17

1 Szenen - Welche der vordefinierten Szenen soll ich verwenden?

Der Ordner Photorealistik beinhaltet CineRender-Szenen und gliedert sich in Aussen und Innen. Dies macht Sinn aufgrund der unterschiedlichen Lichtverhältnisse.

 

Weiss-Modell-Renderings

Für abstraktere Szenen empfehlen wir diese Szenen aus dem Ordner Aussen bzw. Innen, weisses Modell:

  • Aussen/Innen, weisses Modell, schnell (physikalisch)
  • Aussen/Innen, weisses Modell, mittel (physikalisch)

Tageslicht-Renderings

Für konkrete Tageslicht-Renderings empfehlen wir eine dieser Szenen aus dem Ordner Aussen bzw. Innen, Tageslicht als Ausgangslage:

  • Aussen bzw. Innen Tageslicht, schnell (physikalisch)
    Ideal für erste Renderings, Renderzeit 100 %
  • Aussen bzw. Innen Tageslicht, mittel (physikalisch)
    Empfohlen sobald es um Materialien geht, Renderzeit ca. 300 %

Tipp:

Falls Sie Anpassungen an den Szenen vornehmen, ändert sich der angezeigte Name auf Individuell. Es empfiehlt sich, die geänderte Szene unter einem sinnvollen Namen abzuspeichern.

2 Weisses Modell - Welche Vorzüge bietet mir diese Render-Einstellung?

Als Besonderheit bleibt noch zu nennen, dass die Funktion Weisses Modell nur in ArchiCAD zur Verfügung steht, nicht in Cinema4D.

 

Lesen Sie in den verlinkten Kurzhilfen, wie sich weisse Modelle mit der Skizzen-Engine kombinieren lassen bzw. wie Sie Transparenzen verhindern können.

3 Helligkeit - Mein Rendering ist zu hell/zu dunkel. Was kann ich tun?

Grundsätzlich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die Helligkeit Ihres Renderings zu beeinflussen. Im Folgenden werden einige Parameter beschrieben, die sich auf die Helligkeit auswirken. Experimentieren Sie mit einer oder mehrerer dieser Einstellungen.

Sonnenintensität

Geeignet zur Anpassung von Aussenrenderings

Eine sehr einfache Möglichkeit ist das Anpassen der Sonnenintensität. Dies kann in den einfachen oder detaillierten Render-Einstellungen erfolgen.

Globale Helligkeit

Geeignet zur Anpassung aller Renderings

Mit dieser Einstellung kann die globale Helligkeit für alle Lichtquellen in der Szene zugleich festgelegt werden. Bei einer Einstellung von 100% wird die für jede einzelne Lichtquelle festgelegte Intensität verwendet. Bei einer Einstellung von 50% wird die Intensität jeder Lichtquelle proportional halbiert und bei 200% entsprechend verdoppelt.

Gamma

Geeignet zur Anpassung aller Renderings

Der Gammawert wirkt sich auf die indirekte GI (Globale Beleuchtung) aus. Mit Gammawerten wird der Verlauf der Helligkeit vom Dunkelsten (Schwarz) zum Hellsten (Weiss) definiert. Mit dem Gammawert können relativ dunkle Renderings. Hohe Gammawerte verringern jedoch schnell den Kontrast und lassen das Bild insgesamt "flacher" erscheinen. Werte zwischen 1 und 3 haben sich als am effektivsten erwiesen, in manchen Fällen können aber auch höhere Werte erforderlich sein. Bei Werten unter 1 wird das Bild abgedunkelt und bei Werten über 1 aufgehellt.

Strahltiefe

Geeignet zur Anpassung von Innenrenderings

Allgemein kann gesagt werden, dass ein höherer Wert für die Strahl-/Reflexionstiefe das Rendering heller macht. Dies ist besonders im Innenbereich relevant, weil Strahlen hier meist schneller auf Oberflächen treffen.

 

Mit Strahltiefe ist die Anzahl an Lichtverfolgungen nach Reflexion an einer Oberfläche gemeint. Licht kann z. B. von einer Wand in den Bereich eines Schattens reflektiert werden oder sogar in einem Gang um eine Ecke leuchten. Je höher die Strahltiefe eingestellt ist, desto öfter kann ein Lichtstrahl von Objekten weiter reflektiert werden und somit auf immer neue Objekte treffen. Dabei wird nicht nur die Helligkeit des angestrahlten Objekts transportiert, sondern auch dessen Farbe. Ein roter Ball an einer weissen Wand kann also auf der Wand einen rötlichen Schimmer produzieren, da Licht, das von dem Ball in Richtung Wand abprallt, die Färbung des Balls angenommen hat. Beachten Sie, dass das Licht nach einer Reflexion nicht an Intensität verliert, so dass bei zu hoher Strahltiefe Überbelichtungen auftreten können.

 

Die Strahltiefe bestimmt  zudem, in wie viele transparente Objekte, oder mithilfe des Alpha-Kanals unsichtbar gemachte Bereiche, der Renderer eindringen kann. Je niedriger sie festgelegt ist, desto kleiner ist die Anzahl der Objekte, die durchsichtig erscheinen. Bereiche, in die nicht eingedrungen werden kann, werden schwarz gerendert. Je höher der Wert für die Strahltiefe ist, desto weiter werden die Strahlen zu Renderzwecken in die Szene hinein verfolgt. Bei einer Strahltiefe von 1 werden die Berechnungen beendet, sobald sein Strahl auf etwas in der Szene trifft. Transparenzen und Alpha-Bereiche sind daher nicht sichtbar. Bei einem Wert von 2 wird nach dem Auftreffen eines Strahls auf eine Oberfläche ein zweiter Strahl für die Transparenz berechnet.

 

In den schnellen Standard-Renderingszenen ist die Strahltiefe 3 voreingestellt, in den mittleren Szenen Strahltiefe 6.

Farb-Mapping

Geeignet zur Anpassung von Renderings mit geringer Strahltiefe

Ein mit Globaler Beleuchtung (und niedriger Strahltiefe) gerendertes Bild ist in manchen Bereichen sehr hell und in anderen sehr dunkel. Durch eine ausgeglichene Verteilung von Farbe und Helligkeit kann die Beleuchtung gleichmässiger gestaltet werden. Eine Möglichkeit ist das Bearbeiten der internen Renderinterpretation über das Farb-Mapping.

 

Als allgemeine Regel gilt: Die Optionen Exponentiell und HSV Modell sollten aktiviert bleiben. Verwenden Sie die Multiplikationsoptionen, um Ihr Bild abzustimmen.

 

Exponentiell:
Empfohlene Einstellung: An.

Die Farbstreuung wird exponentiell und nicht linear gesteuert.

 

HSV Modell:

Empfohlene Einstellung: An.

Ist diese Option aktiviert, werden die Farben des HSV Modells (Hue, Saturation, Value oder auch Farbton, Sättigung, Wert) umgewandelt und nur die V-Komponente (Helligkeit) wird beeinflusst. Die Farben bleiben dabei identisch. Ein dunkles Blau wird beispielsweise nicht zu Violett.

 

Hintergrund beeinflussen:

Hiermit können Sie festlegen, ob sich das Farb-Mapping auf den Hintergrund auswirken soll (sofern einer verwendet wird, z. B. mit der Option Himmel oder Hintergrund).

Vergleichen Sie die Beispielbilder: Beim 2. Bild ist die Einstellung Aus, beim 3. Bild An.

 

Dunkel multiplizieren / Hell multiplizieren:

Mit diesen Einstellungen können Sie dunkle und helle Farben verstärken oder abschwächen.

Vergleichen Sie die Beispielbilder. Die jeweiligen Werte für Dunkel und Hell finden Sie im Bildtitel.

4 Farbkorrektur - Wie verändere ich Farbtemperatur, Kontrast, Sättigung, etc.?

Im Folgenden werden einige Möglichkeiten aufgelistet, die zu Farbton-Veränderungen führen:

Weissabgleich

Der Weissabgleich ist eine Einstellung aus der Fotografie, welche das Ziel hat, ein Bild mit der korrekten Farbtemperatur darzustellen. Während das menschliche Auge diese "Einstellung" automatisch macht, kann und muss man bei Bildern teilweise nachhelfen.

 

Folglich finden Sie die Einstellung auch in der Physikalischen Kamera. In der Photorealistik-Einstellung setzen Sie den Haken Detaillierte Einstellungen und gehen dann zu Physikalischen Renderer benutzen / Physikalische Kamera / Weissabgleich.

Der Wert der Farbtemperatur wird in Kelvin angegeben. Dabei gilt: Je höher die Temperatur, desto wärmer das Bild. Folgende Tabelle sollte helfen, die korrekte Temperatur für Ihr Bild zu finden. Möchten Sie die Temperatur abweichend von den Presets einstellen, wählen Sie Individuell.

 

KerzeWolframLeuchtstoff

Blitz

TageslichtBewölktSchatten
2000 K3000 K4500 K5500 K6500 K7500 K9000 K

 

Praxisbeispiel:

Im folgenden Beispiel sollte eine wärmere Abendstimmung erzeugt werden. Der Weissabgleich wurde dazu um 1000 K erhöht.

Farbkorrektur

Mit dieser Einstellung lassen sich klassische Bildbearbeitungen erzeugen, welche dem Bild nachträglich hinzugefügt werden. Sie finden die Einstellung in der Detaillierten Einstellung unter Effekte / Farbkorrektur.

 

Definieren Sie hier:

  • Sättigung
  • Helligkeit
  • Kontrast
  • Belichtung usw.

Praxisbeispiel:

Im folgenden Beispiel sollten die Farben etwas kräftiger dargestellt werden. Dazu wurde der Kontrast um 15 erhöht:

5 Scharfzeichnungsfilter - Wo finde ich diesen Effekt in der CineRender-Engine?

Ja, Sie können bereits in CineRender mit dem Scharfzeichnungsfilter arbeiten. Mit diesem Filter werden Übergänge im Bild hervorgehoben. Dadurch werden die Kanten verstärkt. Mit der Stärke können Sie den Effekt des Scharfzeichnungsfilters verstärken oder abschwächen. Beachten Sie, dass der Scharfzeichnungsfilter einen nachträglichen Effekt darstellt, der erst ganz am Ende dem Rendering hinzugefügt wird.

6 Rendering-Dauer - Welche Einstellungen beeinflussen die Renderzeit erheblich?

Einfache Einstellungen / Qualität

  • Sie steuert im Hintergrund in den detaillierten Einstellungen die Genauigkeit der Globalen Beleuchtungs-Einstellung, s. 2. Screenshots.

 

Detaillierte Einstellungen / Schattenwurf

  • Schattentiefe: höherer Wert = längere Rechenzeit

 

Detaillierte Einstellungen / Allgemeine Optionen

  • Schwellwert: niedrigerer Wert = längere Rechenzeit
  • Strahltiefe: höherer Wert = längere Rechenzeit
  • Reflexionstiefe: höherer Wert = längere Rechenzeit

 

Grösse in Pixel

  • Wählen Sie die Ausgabegrösse nur so gross, wie nötig. Ein Bild das z. B. nur am Bildschirm angezeigt werden soll, kann tendenziell mit weniger Pixel gerechnet werden als ein Bild, das später ausgedruckt werden soll.

Texturen

  • Wenn Sie grosse Bilddateien in den Materialeinstellungen verwenden, so dauert auch das Rendering länger.

 

Tipp:
Arbeiten Sie während der Probephase mit Teilrenderings indem Sie vorgängig einen Markierungsrahmen setzen und nur diesen berechnen lassen. Verwenden Sie dazu aus dem Kontextmenü den Befehl 3D / Markierungsrahmenbereich rendern und beschneiden.

7 Hintergrund - Worauf muss ich bei der Verwendung eigener Hintergrund-Bilder achten?

Tipp:

Sobald Sie in den Photorealistik-Einstellungen ein Hintergrundbild definiert haben, können Sie dieses auch im 3D-Fenster anzeigen lassen. Gehen Sie dazu ins Menü 3D / 3D-Fenster-Einstellungen und definieren Sie bei Hintergrundfarbe Wie Photorealistik.

8 Himmel - Wie erstelle ich einen passenden Himmel für mein Aussen-Rendering?

Falls Sie kein eigenes Hintergrundbild verwenden möchten, empfehlen wir Ihnen die Verwendung des physikalischen Himmels. Dieser erzeugt automatisch einen realistischen Himmel in Abhängigkeit von einem bestimmten Ort / Datum / Uhrzeit.

 

Tipp:

Verwenden Sie eine der vordefinierten Wetter-Voreinstellungen und passen Sie diese ggf. an indem Sie z. B. die Uhrzeit verändern.

9 Schatten - Wie mache ich den Sonnenschatten weicher oder härter?

Der Verlauf eines Schattens verändert sich situativ. Beeinflusst wird er durch die Art des Lichts, Abstand der Lichtquelle und von der Anzahl Elementen, welche das Licht durchdringt. Im Bild rechts sehen Sie einen "Standardschatten" der CineRender Engine bei Bewölkung.

 

Während Sie für eigene Lichtquellen den Abstand, die Intensität, Winkel etc. selbst einstellen können, wird die Sonne vom physikalischen Himmel berechnet. Aber auch der Sonnenschatten kann weicher oder härter eingestellt werden.

Weicher Schatten

Um einen weichen Sonnenschatten zu erzeugen, erhöhen Sie das Grössenverhältnis der physikalischen Sonne:

  • Gehen Sie in die Detaillierten Einstellungen der Photorealistik Einstellungen (Menü 3D).
  • Unter Umgebung / Physikalischer Himmel / Sonne finden Sie die Einstellung Grössenverhältnis.
  • Erhöhen Sie das Grössenverhältnis für einen weichen Schatten. Je grösser die Zahl, desto weicher der Schatten.

Harter Sonnenschatten

Für einen harten Schatten reduzieren Sie das Grössenverhältnis:

  • Wählen Sie 0%, um die Kanten des Schattens scharf darzustellen.
  • Wieder gilt: Je höher der Wert, desto weicher wird der Schatten.

Tipps:

  • Der Standardwert des Grössenverhältnisses ist 100% (siehe oberstes Bild).
  • Der Haken Eigene Farbe muss für die Einstellung ausgeschaltet sein.

10 Meine Visualisierung hat Flecken - wie reduziere ich diese?

Flecken im Rendering können verschiedene Ursachen haben. Oft ist die Qualitätseinstellung der Cinema Renderengine dafür verantwortlich. Es spielen jedoch weitere Faktoren eine Rolle, wie beispielsweise die Qualität des Lichts bei gesetzten Lichtquellen oder Reflexionen von Oberflächenmaterialien.

 

Folgend sind Einstellungen beschrieben, welche die Flecken reduzieren können. Beachten Sie jedoch, dass die meisten dieser Einstellungen eine erhöhte Renderzeit zur Folge haben!

Lichtquellen-Einstellungen:

Wenn Sie in Ihrer Szene Kunstlicht verwenden, prüfen Sie die Qualitätseinstellung der Lichtquelle:

  • Verwenden Sie für Lichter wenn möglich das Flächenlicht vom Ordner Allgemein. Der Lampenkörper muss dann separat gezeichnet werden (für die vordefinierten Lichtquellen sind nicht solch detaillierte Qualitätseinstellungen verfügbar).
  • Erhöhen Sie Licht- und Schattenqualität auf 10, um die besten Resultate zu erzielen.

Sekundäre Methode GI

Die Globale Beleuchtung (= GI (Global Illumination)) berechnet die Lichtstrahlen in der Visualisierung. Für schnelle Renderings reicht die primäre Methode, für eine bessere Qualität und Ausleuchtung empfiehlt es sich, die sekundäre Methode zuzuschalten. Folgend der Unterschied:

  • Primäre Methode: Berechnet das direkte Licht, welches von Lichtquellen oder Oberflächen kommt, ohne zusätzliche Reflexionen zu berücksichtigen.
  • Sekundäre Methode: Berechnet zusätzlich die Helligkeit von Flächen, die durch Lichtreflexionen aufgehellt werden und somit nicht zwingend im Blickfeld liegen müssen.

Für Visualisierungen empfehlen sich folgende Einstellungen:

  • Primäre Methode: Bestrahlungsstärke. Beachten Sie hier, dass nicht die Bestrahlungsstärke (Altsystem) gewählt ist, um die besten Ergebnisse zu erzielen!
  • Sekundäre Methode: Licht-Mapping. Diese Methode ist besonders für Innenrenderings geeignet, da das Bild dadurch optimal ausgeleuchtet wird.

Sie finden die Einstellungen unter Detaillierte Einstellungen / Globale Beleuchtung.

Samples

Samples sammeln das Licht aus der Umgebung und sind somit essenziell, um ein qualitativ hochwertiges Rendering zu erzeugen. Sie können die Sampleanzahl und -Genauigkeit in den Detaillierten Einstellungen der CineRender Engine steuern.

  • Erhöhen Sie die Samples unter Methode auf Mittel oder Hoch.
  • Für Zwischenwerte wählen Sie Benutzerdefinierte Genauigkeit und geben einen Wert manuell ein.

Tipps:

  • Höhere Werte verlängern die Renderzeit massiv.
  • Werte über 90 sind nicht empfohlen.

Sie finden die Einstellungen unter Detaillierte Einstellungen / Globale Beleuchtung / Interpolation / Stochastische Sample.

GI Bestrahlungsstärke

In der Bestrahlungsstärke kann das Bild mittels einem Schwellwert geglättet werden. Dazu gilt es folgendes zu beachten:

  • Je höher der Glättungswert, desto mehr Schattierungspunkte werden fürs Rendering verwendet (Rendering dauert länger!)
  • Kleinere Werte führen zu einem schärferen Ergebnis.
  • Hohe Werte führen zu einer gleichmässigeren Beleuchtung (weniger Flecken). Es gehen jedoch auch Details verloren.

Empfehlung:

Testen Sie den idealen Wert aus. Dieser ist abhängig von der Szene und den verwendeten Texturen. Verwenden Sie keinesfalls zu hohe Werte! Ein Glättungswert zwischen 50-150% ist empfohlen. Vergleichen Sie mit den Bildern.

 

Tipp:

Für diese Einstellung darf unter Primäre Methode nicht das Altsystem gewählt sein! Sie finden die Einstellungen unter Detaillierte Einstellungen / Globale Beleuchtung / Bestrahlungsstärke.

Strahltiefe

Mit der Strahltiefe definieren Sie, wie oft Berechnungsstrahlen in der Szene hin- und hergeworfen werden. Grundsätzlich benötigen Innenvisualisierungen höhere Werte als Aussenvisualisierungen, um eine genügend hohe Helligkeit zu erreichen.

 

Richtwerte:

  • Aussenvisualisierungen: 2-3 ist genügend für offene Szenen. Wenn Sie zwischen vielen Gebäuden rendern, kann der Wert etwas erhöht werden.
  • Innenvisualisierungen: 4-6 ist empfohlen. Abhängig von der Grösse des Raumes und der Anzahl Öffnungen/Fenster, durch welche Licht eintreten.

Vergleichen Sie die Bilder mit unterschiedlichen Strahltiefen. Sie finden die Einstellungen unter Detaillierte Einstellungen / Optionen / Allgemeine Optionen.


Raum mit wenig Aussenlicht

Räume, welche wenig bis kein natürliches Aussenlicht haben, müssen künstlich aufgehellt werden. Folgend ist beschrieben, welche Einstellungen Sie vornehmen müssen und welche Lichtquellen Sie setzen können. Der folgende Text ist aufgeteilt in

  • Einstellungen für die CineRender Engine
  • Lichteinstellungen.

CineRender Einstellungen:

In unserem Beispiel gehen wir von den Grundeinstellungen der voreingestellten Szene (Innen schnell/hoch, Tag) aus.

  • Setzen Sie den Haken Detaillierte Einstellungen.
  • Schalten Sie in den Photorealistik-Einstellungen unter Lichtanpassung die Lichtquellen ein und stellen die Leuchtkraft auf 100%.
  • Entfernen Sie den Haken Himmel unter Umgebung / Physikalischer Himmel. Damit schalten Sie den Himmel im Aussenbereich aus und verhindern, dass die CineRender Engine für die Berechnung des Innenraumes auf von aussen reflektiertes Licht zurückgreifen kann. Da dieses in solchen Innenräumen wie im Beispiel nur spärlich vorhanden ist, würde es zu unerwünschten Artefakten führen.
  • Entfernen Sie auch den Haken Globale Beleuchtung, womit Sie sicherstellen, dass die CineRender lediglich auf die folgend beschrieben Kunstlichtquellen zurückgreift.

Lichteinstellungen:

Verwenden Sie Allgemeinlichter, welche den Raum nicht stark, aber grossflächig ausleuchten. Tipps:

  • Im Lichtwerkzeug wählen Sie das Allgemeinlicht  unter 5. Leuchten / 5.01 Allgemein.
  • Reduzieren Sie die Hauptintensität.
  • Erhöhen Sie den Lichtabstand, so dass die Distanz den zu beleuchtenden Raum deutlich überragt. Diesen Schritt können Sie auch im Grundrissplan grafisch erledigen.
  • Setzen Sie mehrere Allgemeinlichter, um ein gleichmässiges Licht im Raum zu erreichen.

11 Strahltiefe - Objekte verschwinden hinter Glas

Wenn Sie Visualisierungen erstellen und Elemente hinter Glas teilweise oder komplett verschwinden oder versetzt dargestellt werden, liegt dies an der Strahltiefe. Der Grund liegt darin, dass die Renderengine mehr Berechnungsstrahlen benötigt, wenn diese transparente Flächen durchdringen muss.

  • Aktivieren Sie die Detaillierten Einstellungen.
  • Unter Optionen / Allgemeine Optionen ist die Strahltiefe.
  • Erhöhen Sie den Wert schrittweise. Die Berechnung des Bildes wird folglich länger dauern und das Bild wird etwas heller.
  • Optimale Werte für die Strahltiefe: 3-6. Für Innenrenderings tendenziell höher.

 

Tipp: In den meisten Fällen sind Objekte vom teilweisen Verschwinden hinter Glas betroffen, welche selbst ein transparentes Material zugewiesen haben. Der Klassiker ist also ein Fenster hinter einer Glasbrüstung.

12 Transparenter Hintergrund

Um ein gerendertes Bild in einem Fotobearbeitungsprogramm weiter auszuarbeiten, können Sie das Bild mit transparentem Hintergrund speichern:

  • Wählen Sie in den Photorealistik-Einstellungen die Detaillierte Einstellung.
  • Unter Optionen / Allgemeine Optionen setzen Sie den Haken Alpha-Maskierung für Umgebung erstellen.
  • Rendern Sie Ihr Bild (Tipp: Der Hintergrund wird beim Rendern weiss, wenn der Haken gesetzt ist).
  • Im Sichern-Dialogfenster wählen Sie ein Bildformat, welches Transparenzen unterstützt. Dies sind:
    • TIFF
    • PNG
    • GIF
  • Klicken Sie auf Optionen.
  • Wählen Sie Farbe mit Alpha-Kanal oder Hohe Farbgenauigkeit mit Alpha-Kanal.
  • Speichern Sie das Bild.

 

Wenn Sie das Bild in einem Bildbearbeitungsprogramm öffnen, ist der Hintergrund transparent.

Vordefinierte Szenen verwenden:

In der Schweizer Vorlage sind Szenen vordefiniert, in welchen die oben gemachten Einstellungen bereits vordefiniert sind. Verwenden Sie diese Szenen mit ... (Hintergrundbild) im Name als Grundlage:

  • Aussen hoch, sonnig (Hintergrundbild)
  • Aussen schnell, sonnig (Hintergrundbild)
  • Innen hoch, Tag (Hintergrundbild)
  • Innen schnell, Tag (Hintergrundbild)

Tipp

Ist der Hintergrund hinter transparenten Elementen (wie z. B. Fenstergläsern von einem Innen-Rendering) wird die Funktion limitiert, da dieser Workflow nur bei 100% transparenten Materialien funktioniert.

13 Was ist der Render Schutzbereich

Der Render-Schutzbereich zeigt sich als zwei transparente Balken im 3D-Fenster, entweder am oberen und unteren Rand oder links und rechts (siehe Bild). Wenn Sie mit der Photorealistik Bilder rendern, wird exakt der Bereich innerhalb der transparenten Balken gerendert.

Das Bildverhältnis

Im Grundsatz ist es eine Frage des Bildverhältnisses. Mit dem Render-Schutzbereich können Sie den 3D-Ausschnitt so positionieren, dass Sie stets ein visuelles Feedback haben, welcher Bereich gerendert wird. Denn der Inhalt eines 3D-Ausschnitts variiert je nach Bildschirm und Arbeitsumgebung. Wenn Sie z. B. an einem Laptop mit Zweitbildschirm arbeiten, kann es sein, dass im gleichen Ausschnitt abweichender 3D-Inhalt gezeigt wird, wenn Sie ArchiCAD vom Zweit- auf den Laptopbildschirm ziehen.

 

Beispiel:

  • In der Photorealistik ist eine Bildgrösse von 800 x 600 Pixel definiert. Das entspricht einem Bildverhältnis von 4:3.
  • Ist kein Render-Schutzbereich definiert, nimmt ArchiCAD für die Bildbreite (x) die definierten 800 Pixel. Die Bildhöhe ergibt sich aus dem Verhältnis 4:3, was bei einem Widescreen (wie im Beispiel) oben/unten zusätzlichen Platz erfordert. Das Rendering zeigt mehr Inhalt, als auf dem Bildschirm sichtbar.
  • Ist der Render-Schutzbereich aktiviert, wird das Bildverhältnis auf dem Bildschirm dargestellt. Die Bildbreite (x) wird so skaliert, dass die Bildhöhe im Verhältnis 4:3 auf dem Bildschirm Platz hat.

 

Empfehlung: Schalten Sie den Render-Schutzbereich stets ein, wenn Sie rendern. Nur so können Sie sicherstellen, dass der aktuell sichtbare Inhalt auf dem Bildschirm auch gerendert wird.

Vergleichen Sie die Renderings unten ohne/mit Render-Schutzbereich mit den erklärenden Grafiken oben.

14 Rendering mit Ebenenmasken

15 Matteffekt - Was ist zu beachten, damit er im Rendering sichtbar wird?

In Realität reflektiert jede Oberfläche Teile des auftreffenden Lichts. Mit dem Matteffekt können raue Reflexionen erzeugt werden, welche auf vielen Materialen weniger oder stärker ausgeprägt vorkommen. Einige Beispiele:

  • Parkettböden (je nach Oberflächenbehandlung)
  • Lackierte Oberflächen (Fensterrähmen, Tischplatten)
  • Bestimmte metallische Oberflächen
  • Kunststoffe
  • ...und viele weitere.

Sie finden die Einstellung des Matteffekts im Oberflächenmaterial unter Reflexion / Layer 2 / Breite/Rauigkeit.
Wichtig: Der Matteffekt ist ein rechenintensiver Prozess und verlangsamt das Rendering.

 

Hinweis: Der Matteffekt muss in der Photorealistik-Einstellung separat eingeschaltet werden. Prüfen Sie die Einstellung vor dem Rendern unter Detaillierte Einstellungen / Optionen / Allgemeine Optionen / Matteffekt.

 

Praxisbeispiel:

Im folgenden Beispiel sehen Sie einen Parkettboden ohne Matteffekt, was nicht sehr realistisch ausschaut. Im zweiten Bild wurde der Wert Breite/Rauigkeit auf 20 gesetzt.

16 Alphakanal - Was ist das? Wie funktioniert er?

Mit dem Alphakanal können bestimmte Teile einer Textur transparent gemacht oder ausgeblendet werden. Verwenden Sie dazu eine schwarz/weiss- oder graustufen-Textur. Dabei gilt:

  • Weiss: Bleibt bestehen
  • Grau: Wird transparent (je dunkler desto transparenter)
  • Schwarz: Wird ausgeblendet

Folglich ein Beispiel:

Das oben sichtbare Beispiel beinhaltet eine Bild-Textur. Die Folge ist: Die Grösse der Textur ist auf die Pixel-Masse des Bildes beschränkt und wiederholt sich folglich. Dadurch entsteht die sichtbare Kachelung.

 

Hinweis: Statt einer Bildtextur, welche bezüglich Grösse und Wiederholungen immer eingeschränkt ist, verwenden Sie besser einen Shader. Mit Shadern haben Sie weder mit der Grösse noch mit Kachelungen ein Problem.

Sie finden die Shader wenn Sie unter Textur ins Popup-Menü gehen. Statt einem Bild wählen Sie hier beispielsweise Prozedural / Fliesen. Der Fliesenshader bietet nahezu grenzenlose Formen und Einstellungen. Für das unten sichtbare Bild wurde folgendermassen vorgegangen:

  • Fugen-/Kachelfarbe: Weiss/Schwarz
  • Textur: Prozedural / Fliesen
  • Muster: Zufall
  • Fugenstärke/Abrundung: 30/0
  • Globale Grösse: 150%

17 Objekte / Texturen - Wo findet man Möbel, Bäume, Menschen und Texturen?

Bitmap-Menschen bei verschiedenen Sonnenpositionen

18 Nachbargebäude - Welche Möglichkeiten gibt es um Nachbarbebauungen darzustellen?

Im Folgenden werden zwei Vorgehensweisen beschrieben um Fotos von Nachbargebäuden in Ihr Rendering einzufügen. Welche in Ihrem Fall die bessere ist, hängt in erster Linie von dem Gebäudefoto selbst ab:

  • Möglichkeit 1: Eigenes Material erstellen
    Wenn Sie eine Frontal-Ansicht der umgebenden Gebäude zur Verfügung haben, empfiehlt es sich, das Gebäude zu modellieren (z. B. als Morph), dann ein neues Material mit dem Gebäudefoto zu erstellen und dieses schliesslich dem Nachbargebäude zuzuweisen.
  • Möglichkeit 2: Gebäude als Bitmap-Element platzieren
    Falls das Foto des Nachbargebäudes bereits in der korrekten Perspektive vorliegt, können Sie es alternativ als Bitmap-Element einsetzen. Dies funktioniert ähnlich wie das Platzieren von Bitmap-Bäumen oder -Menschen.

Möglichkeit 1: Eigenes Material erstellen

Empfohlene Vorgehensweise wenn Frontal-Foto vorliegt

  • Modellieren Sie das Nachbargebäude,  z. B. als Morph.
  • Gehen Sie ins Menü Verwaltung / Oberflächenmaterialien... und wählen Sie ein neutrales Material aus, z. B. Farbe, hochweiss.
  • Duplizieren Sie dieses Material und vergeben Sie einen sinnvollen Namen, z. B. Nachbarfassade
  • Wählen Sie in den CineRender-Einstellungen den Kanal Farbe und achten Sie darauf, dass im rechten Teilfenster bei Textur Bild ausgewählt ist. Wählen Sie Ihr Gebäudefoto aus. Es wird anschliessend auf der Vorschau-Kugel angezeigt.
    Hinweis:
    Alternativ können Sie das Bild auf einem Filter-Shader platzieren. Dies hat den Vorteil, dass das Bild  nachträglich direkt in den Material-Einstellungen verändert werden kann, z. B. Sättigung ändern etc. Zum Vorgehen siehe auch  Farbe/Helligkeit von Oberflächenmaterialien ändern
  • Wechseln Sie nun in den Kanal Grösse und nehmen Sie die folgenden Anpassungen in der beschriebenen Reihenfolge vor:
    • Bildproportionen nutzen: Wählen Sie hier Ihr Bild aus
    • Proportionen sperren: Haken setzen
    • Horizontale / Vertikale Grösse: Hier die Realmasse des Fotos eingeben
  • Damit das Material nicht nur im Rendering sondern auch im 3D-Fenster sichtbar ist, klicken Sie unten links auf Einstellungen anpassen... und wählen Interne Einstellungen aktualisieren (von CineRender).
    Hinweis:
    Dies funktioniert nur, wenn das Bild direkt im Farbkanal liegt und nicht via Shader platziert wurde.
  • Bestätigen Sie mit OK. Das Material ist erstellt.
  • Kontrollieren Sie den Ursprungspunkt des Materials im 3D-Fenster und passen diesen ggf. über das Menü Ändern / 3D-Textur ausrichten / Ursprung bestimmen an.
  • Aktivieren Sie Ihr Nachbargebäude (z. B. den Morph) und weisen Sie ihm das neue Material zu.

19 Farbe/Helligkeit von Oberflächenmaterialien ändern (Filter Shader)

Tipp: Die Verwendung von Filter-Shadern ist vielfältig. Bearbeiten Sie Texturen oder vorhandene Shader wie in einem Bildbearbeitungsprogramm. So kann z. B. die Farbbalance eines Bildes direkt in ArchiCAD angepasst oder der Kontrast eines Bump-Bilds via Filter-Shader direkt im Material angepasst werden.

20 Kaustik - Ich möchte Wasser rendern. Was ist zu beachten?

21 Reflexion und Glanz - Wie stelle ich die Spiegelungsstärke ein?

Der Reflexionskanal besteht aus 2 unterschiedlichen Layern, welche beide eine Reflexion auf der Oberfläche erzeugen. Es gibt bei der Verwendung dieses Kanals jedoch einige Dinge zu beachten:

  • Layer 1: Das ist der Glanz. Beim Glanz-Layer werden reale Lichtquellen reflektiert, jedoch ohne dabei Rücksicht auf Form und Intensität zu nehmen. Das Glanzlicht ist somit eine nicht realistische Reflexion, welche dafür relativ schnell berechnet wird.
  • Layer 2: Ist der Reflexions-Kanal. Dieser erzeugt eine reale Reflektion der Umgebung. Das dauert somit etwas länger für die Berechnung, hat dafür aber sehr realistische Ergebnisse zur Folge.

Reflexionsstärke

Die Stärke der Reflexion stellt sich aus mehreren Parametern zusammen, welche für ein optimales Ergebnis alle beachtet werden müssen.

Globale Reflexionshelligkeit:

Die globale Reflexionshelligkeit steuert die Stärke des gesamten Reflexions-Kanals. Das bedeutet, Sie können hier Glanz- und Reflexionsstärke gemeinsam steuern, ohne die Einstellungen im jeweiligen Layer aufrufen zu müssen.

 

Die Globale Spiegelungshelligkeit verändert die Helligkeit der gespiegelten Fläche.

Reflexionsstärke (im Layer):

Um die Reflexionsstärke der einzelnen Layer separat zu steuern, verwenden Sie den Regler Reflexionsstärke:

  • Ein Wert von 0% erzeugt keine Spiegelung.
  • Ein Wert von 100% erzeugt eine Spiegelung, wie sie in einem Spiegelglas vorkommt.
  • Hinweis: Für ein möglichst schnelles und physikalisch richtiges Ergebnis verwenden Sie den Typ Beckmann, verfügbar ab ArchiCAD 20. Die restlichen Typen stehen nur aus Kompatibilitätsgründen für ältere Dateien zur Verfügung.

Tipp: Die Reflexionsstärke kann, wenn benötigt, den Wert von 100% übersteigen. Dies kann nützlich sein, wenn Sie eine starke Spiegelung auf einer transparenten Oberfläche (z. B. einem Glas) erzeugen möchten.

Layerfarbe:

Der dritte Punkt, welcher einen grossen Einfluss auf die Reflexionsstärke hat, ist die Layerfarbe. Hier ist der Schwarz-/Weissanteil des Layers massgebend:

  • Ist die Layerfarbe schwarz, wird keine Reflexion berechnet,
  • ist sie weiss, wird die volle Reflexion berechnet.
  • Eine Farbe kann verwendet werden, um beispielsweise farbige Metalloberflächen zu erzeugen. Dabei wird die Reflexion farbig und entsprechend den Grauwerten abgeschwächt.
  • Öffnen Sie die Einstellung für die Layerfarbe, indem Sie den Layer aufklappen.
  • Verwenden Sie die Einstellungen Farbe und/oder Helligkeit, um einen geeigneten Wert für die Reflexionsstärke zu finden.
Empfehlung: Verwenden Sie für die Layerfarbe in Standardsituationen immer weiss (RGB 255,255,255) und Helligkeit 100%. Definieren Sie dann die Reflexionsstärke gemäss obigen Einstellungen. Bringen Sie die Reflexionsstärke mit obigen Werten nicht so hin, wie Sie möchten, könnte der Grund bei der Layerfarbe liegen!

Breite/Rauhigkeit

Profitipp: In der Realität reflektieren alle Oberflächen. Gewisse mehr, andere weniger. Einige reflektieren glänzend (Gläser, bestimmte Metalle), die meisten reflektieren jedoch matt. Für ein extrem realistisches Rendering sollte somit für fast jede Oberfläche eine Reflexion verwendet werden.

 

  • Um matte Reflexionen zu erzeugen, verwenden Sie den Regler Breite/Rauhigkeit.
  • Je höher der Wert, desto matter wird die Reflexion.

 Weitere Informationen dazu finden Sie im Kapitel Fragen zu Oberflächenmaterialien / Matteffekt.

 

Teilweise Reflexion mit Textur

Mit einer Schwarz/weiss- oder Graustufentextur kann auch die Reflexion so angewendet werden, dass diese nur teilweise auftritt. Das beste Anschauungsbeispiel dafür ist das Schachbrett:

  • Wählen Sie gleich unter Reflexionsstärke die Textur: Prozedural / Schachbrett.
  • Die weissen Bereiche der Textur reflektieren gem. Einstellung des Kanals,
  • schwarze Bereiche reflektieren nicht.

Dies kann angewendet werden, wenn beispielsweise eine fleckige Reflexion erzeugt werden soll. Im Beispielbild unten wurde eine schwarz/weiss Textur eingesetzt mit dem Effekt, dass die Steine nicht reflektieren.

Tipp: Teilweise Rauhigkeit:

Dasselbe kann auch für die Rauhigkeit gemacht werden:

  • Laden Sie hierfür eine Textur oder einen Shader, indem Sie unter Breite/Rauhigkeit auf Textur klicken.
  • Das Resultat ist, dass die Rauhigkeit nur auf die weissen Bereiche der Textur angewandt wird, während die schwarzen Bereiche die Reflexion ohne Matteffekt zeigen.

Schwellwert

Um alle Reflexionen und Transparenzen gemäss Einstellung zu rendern, beachten Sie in den Photorealistik-Einstellungen folgende Werte:

  • Schwellwert: Definiert, ab welcher Stärke Reflexionen und Transparenzen gerechnet werden. Ein 20% spiegelndes Material wird bei Schwellwert 21 nicht als spiegelnd dargestellt! Empfehlung: Verwenden Sie tiefe Werte (zw. 0-1) für ein finales Rendering.
  • Reflexionstiefe: Legt fest, wie oft eine Reflexion berechnet wird. Bei zwei gegenüberliegenden Spiegeln, welche sich unendlich oft spiegeln, würde ein Rendering unendlich lange dauern! Deshalb kann dieser Wert hier beschränkt werden.

22 Reflektierende Oberflächen (Metalle, Gläser mit Fresnel)

Mit dem Fresnelshader erzeugen Sie physikalisch realistische Reflexionen, welche sich je nach Winkel zur Oberfläche unterschiedlich verhalten. Vorzugsweise werden Fresnel-Shader für Metalle, Gläser und Wasser verwendet.

 

Rechts im Beispiel ein Material mit dem Fresnel-Shader Gold.

Farb-Einstellungen:

Verwenden Sie die bereits definierten Voreinstellungen, um mit wenigen Schritten extrem realistische Oberflächen zu erzeugen:

  • Bearbeiten Sie ein bestehendes Material oder erstellen Sie ein neues. Empfehlung: Verwenden Sie als Grundlage ein Farb-Material, z. B. Farbe, weiss.
  • Unter Farbe definieren Sie die Farbe weiss und steuern Sie die Helligkeit. Tipp: Die Farbe mischt sich mit der Reflexion.

Reflexions-Einstellungen:

Als nächstes definieren Sie den Fresnel-Shader:

  • Setzen Sie den Haken bei Reflexion und öffnen Sie den Layer 2 / Layer Fresnel.
  • Im obersten Menü Fresnel wählen Sie Leiter => für metallische Effekte oder Dielektrisch => für nicht-metallische Materialien (Glas, Wasser).

Unter Voreinstellungen sind die Effekte für verschiedene Materialien vordefiniert. Die Brechungs- und Absorbtionswerte werden entsprechend der Einstellung automatisch angepasst.

  • Wählen Sie eine Voreinstellung des gewählten Fresnels (Leiter oder Dielektrisch).
  • Bestätigen Sie mit OK, um das neue Material in einem Rendering zu verwenden.

23 Geschnittenes Gebäude visualisieren

Für die Darstellung von einem offenen Gebäude eignet sich die Visualisierung aufgrund der realistischen Darstellung von Oberflächen und Licht besonders gut. Dabei kann das Innenleben einer Wohnung oder eines Geschosses gezeigt werden, ohne auf die Aussenmaterialisierung oder die Umgebung verzichten zu müssen.

Problem: Sonnenschatten

Das Problem dieses Vorhabens ist der realistische Sonnenschatten, welcher sich im Innenraum abzeichnet, sobald das Gebäude geschnitten gerendert wird. Siehe Bild rechts. Gewünscht ist eine Ansicht wie oben, ohne direkten Sonnenschatten der abgeschnittenen Wände.

Lösung: Transparentes Material, das Schatten wirft

Die Lösung ist, eine Decke über den offenen Raum zu legen, welche transparent ist aber trotzdem einen Schatten wirft. Gehen Sie folgendermassen vor, um die Decke zu erstellen:

Material erstellen:

Erstellen Sie zuerst ein neues Material im Menü Verwaltung / Oberflächenmaterialien.

  1. Als Grundlage wählen Sie der Einfachheit halber eine Farbe. Zum Beispiel Farbe, weiss.
  2. Klicken Sie auf Neu (Duplizieren) und vergeben Sie einen Namen.
  3. Deaktivieren Sie alle Oberflächenkanäle (Häklein entfernen), aktivieren Sie dafür Transparenz.
  4. Unter Absorbtionsfarbe definieren Sie schwarz.
  5. Für Absorbtionsdistanz geben Sie den Wert 0.01 ein.
  1. Aktivieren Sie den Kanal Alpha.
  2. Unter Textur wählen Sie den Shader Farbe.
  3. Klappen Sie den Alpha-Kanal auf und definieren Sie für Farbe die Farbe schwarz.
  4. Im Vorschaubild oben links wird das Material durchsichtig.

 

Damit die Darstellung im 3D-Fenster übereinstimmt, können Sie die Einstellungen für die Interne Engine übernehmen:

 

  1. Wählen Sie oben Interne Engine.
  2. Unter Durchlässigkeit bewegen Sie den Regler auf 100.

 

Tipp:

Weshalb funktioniert der Button Einstellungen anpassen nicht? Die Interne Engine kann nur wenige Einstellungen der CineRender Engine direkt übernehmen. Die Alpha-Einstellung mit dem Farbshader kann nicht 1:1 übertragen werden.

Decke zeichnen:

Zeichnen Sie dann eine Decke ein oder ändern Sie die bestehende ab. Beachten Sie dabei folgendes:

  • Der Baustoff der Decke (welcher optisch keine Rolle spielt) muss eine tiefere Priorität aufweisen, als die Baustoffe der Wände.
  • Das Oberflächenmaterial soll für alle Bauteilkanten überschrieben werden. Wählen Sie das vorhin duplizierte Material.
  • Die Decke überspannt die gesamte Gebäudehülle, wird in den Bereichen der Wände jedoch automatisch dank der Baustoffverschneidung ausgeschnitten. Das hat zur Folge, dass auf den Schnittkanten der Wände keine Schatten entstehen.

Für das Rendering müssen schliesslich lediglich die Schatten und Transparenzen eingeschaltet werden (Standard-Einstellung). Nehmen Sie als Grundlage idealerweise eine vordefinierte Szene. Für die Beispielbilder dieser Szene wurde die unveränderte Szene Aussen Tageslicht, mittel (physikalisch) verwendet.

24 Zufällige Oberflächen (Variation Shader)

Mit dem Variation-Shader erstellen Sie eine zufällige Zuordnung von verschiedenen Farben über mehrere Objekte. Die Farben werden erst im Rendering mit der CineRender Engine sichtbar!

 

Anwendungszwecke:

  • Im Fassadenwerkzeug können die Unterelemente (Paneele) mit dem Variation Shader nach Zufallsprinzip unterschiedliche Farben erhalten.
  • Bei einer Szene mit mehreren gleichen Objekten, zum Beispiel einem Parkplatz mit Autos, können Sie mit dem Shader den Autos sehr einfach unterschiedliche Lackierungen zuweisen.

Aktivieren Sie den Variation Shader in einem beliebigen Oberflächen-Kanal:

  • Unter Textur wählen Sie Shader Effekte / Variation.
  • Die detaillierten Einstellungen finden Sie Links im Oberflächen-Kanal.

Im Beispielbild unten wurde der Variation Shader mit Standard-Einstellungen auf das Material aller Paneele gelegt, womit eine zufällige Anordnung von Farben auf die Paneele erreicht wird:

Mit einigen Einstellungen kann so sehr schnell ein total zufälliges Muster mit einem gewünschten Farbbereich erreicht werden. Versuchen Sie dazu die Einstellungen des Variation-Shaders aus:

  • Unter Farbverlauf wählen Sie den Farbbereich (wenn ein bestimmter Farbverlauf gewünscht wird).
  • Wählen Sie den Zufallsfarb-Modus (versuchen Sie verschiedene aus, um zum gewünschten Resultat zu gelangen).
  • Unter Grading-Variation kann die Intensität der Farbe eingestellt werden.

Im Beispiel wurde mit einem Farbbereich von schwarz bis weiss, dem Zufallsfarb-Modus "Farbe" und Einstellungen an Kontrast und SW-Helligkeit ein Zufallsmuster mit Grautönen erreicht.

  • Tipp: Kontrollieren Sie stets das Vorschaufenster, um den Farbbereich zu prüfen!

25 Luminanz - Leuchtende Oberflächen als Ersatz für "echte" Lichter?

Leuchtende Oberflächen und Lichtquellen werden von ArchiCAD grundsätzlich separat behandelt:

 

Während es sich bei den Leuchtenden Oberflächen um eine Einstellung im Material handelt, sind Lichtquellen Objekte, die über das Lichtquellen-Werkzeug im Projekt platziert werden. Diese bestehen entweder aus einem kombinierten Objekt (Lampe und Licht) oder nur aus Licht (z. B. Allgemeinlichter).

 

In den Photorealistik-Einstellungen sind Leuchtende Oberflächen und Lichtquellen separat ein-/ausschaltbar. Je nach Situation können Sie nur mit einer Einstellung arbeiten oder beide kombinieren. Im folgenden werden die jeweiligen Vorteile aufgeführt:

 

Leuchtende Oberflächen (Luminanz):

  • Schnell erstellt
  • Einstellung erfolgt über das Oberflächenmaterial: Luminanzkanal muss eingeschaltet sein
  • Leuchtendes Material ist bereits in ArchiCAD-Vorlage vorhanden: Leuchtmittel
  • Global steuerbar
  • In Photorealiistik-Einstellungen müssen Leuchtende Oberflächen eingeschaltet sein

 

Lichtquellen ("echtes" Licht)

  • Mehr Licht-Charakter
  • Höhere Qualität
  • Feinere / individuelle Einstellung pro Lichtquelle möglich
  • In Photorealistik-Einstellungen müssen Lichtquellen eingeschaltet sein

Beispielbilder Leuchtende Oberflächen / Lichtquellen

In allen Geschossen wurden eigene Leuchten modelliert und das Material Leuchtmittel zugewiesen. Im Erdgeschoss wurden zusätzlich allgemeine Lichtquellen (Spotlichter) platziert. Vergleichen Sie die Bilder und beachten Sie die jeweilige Photorealistik-Einstellung.

26 Indirektes Licht - Wie erstelle ich ein Lichtband?

27 IES-Licht - Wie funktioniert die Verwendung dieser realistischen Lichter?

28 Durchdringendes Licht korrigieren

Unter bestimmten Umständen kann es vorkommen, dass bei einem Rendering Licht geschlossene Polygone durchdringt. Gehen Sie folgendermassen vor, um dies zu beheben:

  1. Wählen Sie unter Globale Beleuchtung für die Primäre Methode Bestrahlungsstärke (das ist die Standardeinstellung).
  2. Für die Sekundäre Methode wählen Sie Licht-Mapping (das ist die zu bevorzugende Variante für Innenrenderings - in Kombination mit der primären Methode Bestrahlungsstärke).
  3. Folglich erhalten Sie weiter unten das Menü Licht-Mapping für spezifischere Einstellungen. Hier nehmen Sie folgende Anpassungen vor:
  • Schalten Sie die Radiosity Maps aus (Haken entfernen).
  • Unter Interpolationsmethode wählen Sie die Methode Nächste.

 

Hinweis: Diese Anleitung wurde für ArchiCAD 21 / CineRender Engine R18 erstellt. Möglicherweise weichen die Einstellungen in anderen Versionen ab.

29 Lichtkörper erstellen

Bei der Erstellung von leuchtenden Körpern/Formen stehen Ihnen zwei Optionen zur Verfügung:

  • Modellierter Körper mit leuchtender Oberfläche
  • Lichtquellen-Objekt "Flächenlicht" mit modellierter Form

 

Die beiden Optionen unterscheiden sich in Qualität und Einfachheit in der Erstellung:

  • Leuchtende Oberfläche: Einfach erstellbar, wenige Einstellungen zur Steuerung des Lichts
  • Flächenlicht: Komplexe Lichteinstellungen möglich, ist jedoch fehleranfälliger bei grossen oder komplexen Formen

 

Empfehlung:

  • Der Lichtkörper ist sichtbar und/oder gross (mehr als 1 m2 bzw. 1 m3): Verwenden Sie die leuchtende Oberfläche.
  • Der Lichtkörper ist unsichtbar (z. B. in einer modellierten Lampe) und klein: Verwenden Sie das Flächenlicht.

Folgend werden die benötigten Einstellungen beschrieben, um die Lichtkörper im Rendering sichtbar zu platzieren.

Leuchtende Oberfläche

  1. Modellieren Sie einen Körper. Das Werkzeug spielt dabei keine Rolle. Für freie Formen verwenden Sie das Morph-Werkzeug.
  2. Im Register Modell des Einstell-Dialogs überschreiben Sie das Oberflächenmaterial mit Leuchtmittel.
  3. Im Menü Verwaltung / Oberflächenmaterialien finden Sie das Material Leuchtmittel, in welchem Sie Einstellungen zur Helligkeit und Farbe vornehmen können.
  4. In den Photorealistik-Einstellungen (Menü 3D) schalten Sie mit dem Schiebregler die Intensität der leuchtenden Oberflächen nach rechts.

Lichtquelle "Flächenlicht"

Wichtig: Lichtquellen im Ordner Allgemein sind grundsätzlich so programmiert, dass diese nicht sichtbar sind im Rendering.

 

  1. Wählen Sie das Lichtquellen-Werkzeug  im Werkzeugkasten (Doppelklick).
  2. Unter Allgemein wählen Sie das Flächenlicht und nehmen Sie die Formeinstellungen vor.

    Wenn Sie die Szene jetzt rendern, wird kein Körper sichtbar sein, sondern nur das Licht, welches vom Körper ausgestrahlt wird. Siehe Bild unten. Nehmen Sie folgende Einstellungen vor, um den Körper sichtbar zu machen:
     
  3. Wählen Sie unter Flächenform die beiden Haken Form ist im Renderer / Reflexionen sichtbar.
  4. Im Menü Modelldarstellung prüfen Sie, dass der Haken 3D-Darstellung gesetzt und aus dem Dropdown-Menü Drahtdarstellung gewählt ist.

    Mit dieser Einstellung wird die Form im 3D sichtbar, jedoch ohne eine leuchtende Oberfläche zu erhalten. Schalten Sie die Form separat zu:
     
  5. Im Register Standard-Lichtparameter setzen Sie den Haken Absolute Lichtintensität und bestätigen mit OK.
  6. Erhöhen Sie die Leuchtintensität im gleichen Menü bis der Körper genügend hell erscheint.
  7. In den Photorealistik-Einstellungen erhöhen Sie folglich die Intensität der Lichtquellen und der leuchtenden Oberflächen.

30 Mein Lichtkörper ist grau. Wieso leuchtet er nicht?

Wenn gesetzte Flächenlichter im Rendering mit CineRender grau erscheinen, anstatt zu leuchten, überdecken sich im Rendering zwei Polygone. Wichtig dabei ist, dass das von CineRender erzeugte, leuchtende Polygon das Modell-Polygon von ArchiCAD überdeckt. Gehen Sie folgendermassen vor, um dies einzustellen.

  • In den Einstellungen des Flächenlichts prüfen Sie, dass unter Optionen Licht / Modelldarstellung die 3D-Darstellung aktiviert und der Modus Drahtdarstellung gewählt ist.
  • Wenn Sie jetzt rendern, ohne weitere Einstellungen zu machen, wird kein Lichtkörper sichtbar sein. Jedoch wird das Licht sichtbar sein.
  • Setzen Sie im Menü Flächenform... den Haken Form ist im Render sichtbar.
  • Mit dieser Einstellung setzt ArchiCAD ein im Rendering sichtbares Polygon, welches das leuchtende Polygon der CineRender überdeckt.
  • Das Resultat ist ein grau dargestelltes Flächenlicht (siehe 1. Bild oben).

Mit der letzten Einstellung erreichen Sie, dass ArchiCAD nach wie vor ein sichtbares Polygon erzeugt, das von dem von CineRender generierten (leuchtenden) Polygon überlagert wird:

  • Im Menü Standard-Lichtparameter... setzen Sie den Haken Absolute Lichtintensität.
  • Rendern Sie das Bild erneut, wird das von CineRender platzierte, leuchtende Polygon sichtbar.
  • Regulieren Sie die Helligkeit der Lichtquelle entweder einzeln in den Lichteinstellungen unter Standard-Lichtparameter oder global für alle Lichtquellen in den Photorealistik Einstellungen.

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