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IDC Supporteintrag gültig für: Mac , Win Win | AC27 , AC26 , AC25 , SE24 , SE23 , SE22
ID-Nr. 1546
Dat. 01.11.21

Geschwindigkeit und Dateigrösse optimieren

In dieser Kurzhilfe werden neben allgemeinen Tipps, die Ihr Projekt schneller machen, geschwindigkeitssteigernde Massnahmen aufgeführt. Vorab sei darauf hingewiesen, dass eine grosse ArchiCAD-Datei nicht zwingend langsam ist und eine kleine Datei nicht automatisch mehr Schnelligkeit bedeutet.

 

Falls Ihr ArchiCAD-Projekt mit der Zeit langsamer wird, so kann das selbstverständlich zahlreiche Gründe haben. Nebst hardwareseitigen Gründen, wie z. B.

  • langsamer Prozessor
  • begrenzte Speicherplatzkapazitäten
  • wenig Arbeitsspeicher
  • leistungsschwache Grafikkarte
  • etc.

gibt es einige projektbezogene Stellschrauben, mit denen die Bearbeitungs-Geschwindigkeit positiv beeinflusst werden kann.

Video

Sie können diese Kurzhilfe auch als Video ansehen.

Vorabcheck

  • Systemvoraussetzungen checken für Arbeitsstationen und Server: Systemvoraussetzungen der IDC
  • Möglichst mit der neuesten ArchiCAD-Version arbeiten
  • Aktuellen Patch installieren
  • Unnötige ArchiCAD-Instanzen schliessen
  • Nicht benötigte Programme schliessen
  • Geschwindigkeit auf unterschiedlichen Computern testen
  • Falls Teamwork Datei: verlassen und neu beitreten und/oder Teamwork-Datei als PLN speichern und neu freigeben
  • ArchiCAD-Cleaner ausführen

 

Analyse Dateigrösse

Um herauszufinden, warum Dateien plötzlich besonders gross geworden sind, empfehlen wir Ihnen folgende Schritt-für-Schritt-Vorgehensweise:

  1. Wichtig: Um keine Daten zu verlieren, erstellen Sie unbedingt eine Kopie Ihrer Datei!
  2. Öffnen & reparieren Sie die kopierte Datei. Sie wird während des Öffnens auf evtl. Fehler geprüft und bereinigt.
  3. Setzen Sie den Umbaustatus zurück gemäss Abbildung rechts (Menü Verwaltung / Umbau-Filter / Umbaustatus zurücksetzen...), damit für den Test alles im Projekt sichtbar ist.
  4. Zeichnungsmanager (Tastaturkürzel A) öffnen und den Haken vor Zeichnung im Projekt speichern entfernen falls beim Aktualisierungsmodus Automatisch und der Pfad auf Intern eingestellt ist, s. Abbildung bzw. Kurzhilfe Dateigrösse durch Zeichnungseinstellungen verringern.
  5. Eingebettete Bibliotheken exportieren, in einem separaten Ordner beim Projekt ablegen und in die ArchiCAD-Datei verknüpfen. Dies lohnt sich umso mehr, je grösser Ihre eingebettete Bibliothek ist. Dies wirkt sich positiv aus auf Gewicht, Tempo im 3D und die Bearbeitung im Grundriss.
  6. Mit dem Polygonzähler (Menü Extras) die Anzahl der Polygone im 3D prüfen/reduzieren, um Grösse und Geschwindigkeit besser im Griff zu behalten.
    Tipp: Viele Elemente lassen sich z. B. direkt über den Polygonzähler weniger detailliert anzeigen.
  7. Doppelte Elemente löschen (Menü Extras): Achtung bei Bemassungen! Ggf. die Duplikate vor dem Löschen zur Kontrolle verschieben.
  8. Falls die bisherigen Schritte noch keine signifikante Gewichtsreduktion gebracht haben: Löschen Sie unter Zwischenspeichern eines jeden Schrittes nach und nach Layouts, Schnitte, Ansichten, Innenansichten, Details und Arbeitsblätter raus. Anschliessend Geschoss um Geschoss. Beobachten Sie, bei welchem der Schritte sich die Dateigrösse deutlich verkleinert. Dies gibt Ihnen einen Anhaltspunkt auf problematische Elemente.

Beachten / Vorbeugen

Tipp: Um späteren Problemen vorzubeugen, wird empfohlen, dass der Modellverantwortliche die Projekte in regelmässigen Abständen auf folgende Punkte untersucht.

 

Zu viele Solid Elementbefehle in der Freifläche

Achten Sie darauf, wenn Sie einen Abzug von Ihrer Freifläche (=Umgebung) machen, dass nur die notwendigen Elemente in die Solid Element Operation einbezogen werden. Hierfür genügen die wenige Elemente, die den direkten Kontakt zur Freifläche haben, wie z. B. die Bodenplatte. Wenn Sie - wie im Beispiel rechts - Ihr Gelände aktivieren und 1875 Solid Element Operation auf dieses Element vorhanden sind, so ist davon auszugehen, dass das komplette Gebäude von der Freifläche abgezogen wurde. Dies führt zu unnötigen Rechenzeiten, da bei jedem Neuaufbau des Modells jedes dieser Elemente auf eine Kollision mit der Freifläche geprüft werden muss. Auch ein eventueller IFC-Export dauert mit den vielen Solid Elementbefehlen unnötig lange.

Zu detaillierte Profile

Vermeiden Sie eine zu genaue Detaillierung bei Profilen wie z. B.

  • Rundungen bei Blechabschlüssen
  • kleinste Spalten / Ungenauigkeiten (Achtung: Schattenberechnung!)
  • exakte Putzschichten mit Freihandlinien
  • Lochblechbrüstungen mit kleinen runden Ausstanzungen im 3D gezeichnet

Denken Sie daran, dass auf jedes noch so kleine Element auch Schatten zu berechnen ist.

Zu detaillierte Elemente (Bäume / Hecken)

Detaillierte Bäume / Hecken sind ok für Visualisierungspläne. Bei vielen dieser Elemente lässt sich in den Einstellungen z. B. die Blattanzahl erhöhen, um eine noch schönere Darstellung zu erhalten. Vermeiden Sie solche Einstellungen in Ihren Arbeitsplänen, um Wartezeiten zu vermeiden.
 

Tipp für das "schnelle" Arbeiten im 3D-Fenster:
Verwenden Sie alternativ das Bibliothekselement Hecke aus der Standard-Bibliothek. Es besitzt in der Einstellung Schematisch nur 6 Polygonflächen (wie eine Wand) und reicht meist völlig aus im 3D-Fenster.
 

Tipp für Ansichten:
Falls Ihnen die Darstellung des 3D-Bibliothekselement Hecke in der Ansicht nicht gefällt, kann sie auf Detailliert umgestellt werden. Es kann nun die Blattanzahl eingestellt werden, was jedoch zu längeren Wartezeiten beim Aufbau der Ansicht führt. Um dies zu vermeiden, gibt es eine schönere 2D-Alternative: Verwenden Sie das Bibliothekselement Sträucher. Sie können im Objektwerkzeug via Lupe danach suchen, es auswählen, einstellen und verwenden. Durch die Aneinander-Reihung einiger dieser 2D-Elemente erreichen Sie eine schöne Ansichts-Darstellung, die sehr rasch aufgebaut wird.

Varianten

Falls es sich um Varianten handelt, die Sie evtl. noch benötigen, so speichern Sie einen entsprechenden Planstand ab. Löschen Sie jedoch in Ihrer Arbeitsdatei die Varianten raus, um die Performance nicht unnötig zu verschlechtern.

Fachpläne nicht zerlegen

Achten Sie darauf, dass Sie Pläne, die Sie von Ihrem Fachplaner z. B. als DXF/DWG erhalten, via Zeichnungswerkzeug nur als Zeichnung verknüpfen. Bei der Zerlegung entstehen sehr viele einzelne 2D-Elemente, wie man in der Abbildung rechts sehen kann.

Anzahl Gruppierungen reduzieren

Gruppierungen können 3D-Performance kosten, vor allem wenn Sie über mehrere Geschosse gehen oder die Gruppierungen untereinander verschachtelt sind.

Schatten in Ansichten / im 3D-Fenster

Die Berechnung der automatischen Schatten in 3D-Projektionen (Schnitte und Ansichten) ist ein zeitaufwendiger Prozess. Verwenden Sie Schatten aus diesem Grund nur in Projektsichten und Planungsphasen, in welchen Sie diese benötigen. Wenn Sie eine Ansicht mit Schatten darstellen lassen, so dauert der Aufbau ca. 3-4 Mal länger.

Tipps:

  • Die Schatten schalten Sie in den Ansichts-/Schnitteinstellungen pro Projektsicht unter Modelldarstellung / Sonne und Schatten individuell ein/aus (siehe Bild).
  • Sie können auch mehrere Schnitte oder Ansichten gleichzeitig einstellen, indem Sie in der Projektmappe auf den Überordner einen Rechtsklick ausführen und so die Einstellungen mehrerer Ansichten aufrufen.

Je komplexer die Schatten werden, desto länger dauert auch deren Berechnung. Bedenken Sie dies beim Modellaufbau und halten Sie 3D-Elemente, welche Schatten werfen möglichst einfach.

  • Machen Sie die Detailplanung in separaten Detail- oder Arbeitsblättern.
  • Vereinfachen Sie die Elemente für die Baueingabe-Phase, in welcher Sie die Schatten benötigen.
  • Bei schweren 3D Elementen (Bäume, Hecken, Bürostühle, Lichtschächte etc.) kann der Schatten separat pro Element ausgeschalten werden, falls Sie die Schatten global eingeschalten haben.
  • Speichern Sie für Visualisierungen eine separate Datei.

Schraffuren / Oberflächen Bilder Pixel

Achten Sie beim Erstellen eigener Oberflächenmaterialien auf die Qualität des Bildes, welche Sie als Textur verwenden. Bei sehr hochauflösendem Bild kann Ihr Projekt sehr träge werden. Falls Sie das Material für eine bestimmte Visualisierung benötigen, so achten Sie ggf. darauf, dass Sie es nur partiell dort zuweisen, wo es in der Visualisierung auch tatsächlich zu sehen ist.

Modelldarstellung 3D (Türgriffe)

Türgriffe machen den Hauptbestandteil der Polygonanzahl einer Tür aus. Die Darstellung der Türgriffe benötigt somit viel Zeit und ist oft nicht relevant. Sie lassen sich global via Modelldarstellung ausschalten. Dies empfiehlt sich auch für die gängigen Modelldarstellungs-Kombinationen mit Ausnahme für die Visualisierung.

Masterlayout Plankopf (Logo, Schemaplan)

Üblicherweise hinterlegen Sie auf den Masterlayouts Ihr eigenes Firmenlogo entweder als Bilddatei oder als zerlegte Vektorgrafik. Da sich das Logo zig-fach wiederholt auf jedem Layout, sollten Sie auch hier darauf achten, dass Ihr Bild nicht zu hochauflösend bzw. Ihre Vektorgrafik nicht zu detailliert zerlegt wurde.

Darstellungsbereich

Vermeiden Sie es, Elemente an sehr weit entfernten Stellen innerhalb Ihres Projektes zu haben.
 

Wenn Sie mit Landeskoordinaten arbeiten, sollten Sie Elemente / Fixpunkte, etc. am Projektnullpunkt vermeiden. Alternativ können Sie auch Ihr Projekt zum Ursprung verschieben. Verschieben einer Datei zum Ursprung.

Transparentpause

Arbeitsumgebung

  • Arbeitsumgebung: 
    • Entfernen Sie den Haken Modell-Projekt-Sichten kontinuierlich automatisch aufbauen (Ansichten, Schnitte, Transparentpause).
    • Definieren Sie die Darstellungsmethode im 2D unter Modell in 2D Navigation darstellen: (Nur Konturen, Einfaches Modell, Komplettes Modell)

Ebenenverschneidungsprioritäten in Ausschnitten

Falls bei Ihnen der Wechsel zwischen verschiedenen Ausschnitten länger dauert, sollten Sie unbedingt einen Blick auf die Unterschiede in den jeweils zugewiesenen Ebenen-Kombinationen werfen. Bitte beachten Sie, dass unterschiedliche Ebeneneinstellungen - insbesondere die Zahl der Ebenenverschneidungspriorität - oftmals längere Berechnungszeiten für die Darstellung der Ausschnitte verursachen.


Dies lässt sich leicht kontrollieren: Wenn Sie im Ebenen-Dialogfenster in der linken Spalte zwei Ebenen-Kombinationen gleichzeitig auswählen, so erscheint in der rechten Spalte ein Minuszeichen (-), falls unterschiedliche Einstellungen zugewiesen wurden, s. Abbildung.

Kriterienreihenfolge / Berechnungszeit

Bitte beachten Sie, dass die Reihenfolge der Kriterien Auswirkungen auf die Geschwindigkeit hat. Wählen Sie sie daher mit Bedacht, s. Workshop-Video November 2021.

 

Weitere Massnahmen

  • Elemente in 3D filtern und schneiden: Blenden Sie global Elementtypen aus oder steuern Sie die Sichtbarkeit von einzelnen Geschossen.
  • Schalten Sie nicht benötigte Ebenen aus, z. B. machte es meist keinen Sinn, in Ansichten die Ebene der Möbel sichtbar zu lassen.
  • 3D-Fenstereinstellungen:
    • Schalten Sie die Schatten im 3D-Fenster global aus.
    • Schalten Sie die Konturen aus.
  • Wenn Sie Höhenlinien mit dem Zauberstab auf eine Freifläche übertragen, verändern Sie die Zauberstab-Einstellungen so, dass nicht zu viele Polygonpunkte entstehen.
    Zauberstab Einstellungen
  • Beim Import von 3D-Daten (*.3ds, 3D-DWG, *.gsm etc.) können grosse Datenmengen entstehen.