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IDC Supporteintrag gültig für: Mac , Win Win | AC27 , AC26 , AC25 , SE24 , SE23 , SE22
ID-Nr. 1206
Dat. 02.04.14

Modellierungs-Grundsätze

Einfach gesagt: Modellieren Sie Ihr Projekt in ArchiCAD so, wie es in Realität gebaut wird. Das ist eine Philosophie, welche ArchiCAD schon seit jeher verfolgt und verbessert. Benutzen Sie hierfür die vorhandenen 3D-Werkzeuge. Für nicht eindeutig zuordnungsbare Fälle ändern Sie die Klassifizierung eines Elementes.

 

⇒ Beachten Sie dabei die hier aufgeführten projekt- und elementspezifischen Einstellungen.

Phasengerecht modellieren

Die Detaillierung des Modells und somit auch des Informationsgehalts dessen ist abhängig von der Phase, in welcher sich das Projekt befindet. Denken Sie in Phasen und erarbeiten Sie ein Modell, welches den Zweck erfüllt!

 

Ein Visualisierungsmodell benötigt ganz andere Informationen als eines, das für die Ausführungsplanung verwendet wird. Wenn Sie dem Modell nur die Information mitgeben, die es auch braucht, sparen Sie nicht nur Daten, sondern auch viele Nerven! Denn die Bearbeitung hängt sehr eng mit der Detaillierung und dem Elementgehalt des Modells zusammen.

 

Projekt-Info berücksichtigen

Grundsätzlich werden die Einträge, welche Sie unter Verwaltung / Projekteinstellungen / Projekt-Info... eintragen, bei einem IFC-Export berücksichtigt. Neben den allgemeinen Projektinformationen gibt es drei Eigenschaften, welche ausschliesslich für den IFC-Workflow einen spezifischen Einfluss haben. Es handelt sich um die Eigenschaften Projekt ID, Grundstück ID und Gebäude ID. Über einen Wert, welchen Sie hier jeweils eintragen, wird für IFC eine jeweils zugehörige GUID generiert. Sie sollten daher immer pro Projekt, Gelände und Gebäude, welches in ArchiCAD geplant wird, eine eindeutige Nummer zuweisen. So wird sichergestellt, dass die GUID's Ihrer Projekte einmalig sind.

Gemeinsamer Projektursprung

Damit der Austausch zwischen den Modellen der unterschiedlichen Gewerke problemlos funktioniert, ist es wichtig, dass mit einem gemeinsamen Projektursprung gearbeitet wird. Da oft das Architekturmodell als Referenz für die weiteren Modelle genutzt wird, sollten Sie folgendes bei der Wahl des Projektursprungs beachten:

  • Das Projekt sollte nicht weit weg vom Ursprung modelliert werden (z.B. Schweizer-Koordinaten), da viele Software-Lösungen grosse Zahlenräume nicht verarbeiten können.
  • Der Projektursprung sollte mit allen am Projekt Beteiligten festgelegt werden, damit kein Fachmodell nachträglich verschoben werden muss.
  • Der Projektursprung sollte für alle Beteiligten sichtbar durch ein 3D-Element ausserhalb des Bauwerks modelliert werden.
  • Um die korrekte Lage der Modelle zueinander automatisiert überprüfen zu können, ist es sinnvoll, dass alle Fachmodelle einen geometrisch einheitlichen Bezugspunkt als 3D-Element besitzen.

Geschoss-Einstellungen

Die Definition bezüglich Anzahl und Höhe der Geschosse eines Projektes sollte möglichst früh erfolgen. Wenn zu Beginn des Projektes nicht eine Planungsgruppe aus den unterschiedlichen Disziplinen die Geschosse definiert, sollte die Geschosswahl des Architekten für die anderen Disziplinen als Grundlage gelten. Dabei sollte folgendes beachtet werden:

  • Das Erdgeschoss wird auf der Z-Koordinate 0.00 modelliert und nicht auf der effektiven Meereshöhe (m.ü.M.).
  • Jedes Geschoss muss einen eindeutigen Geschossnamen aufweisen.
  • Es sollten keine Geschosse für zusätzliche 2D-Zeichnungen oder alternative Varianten des Projektes erstellt werden.

Geschosszuordnung

Beachten Sie, dass für einzelne Elemente die Geschosszuordnung für den IFC Export auch übersteuert werden kann. Dies ist bei Elementen relevant, welche nicht zum Gebäude gehören, wie beispielsweise bei einer Stützmauer in der Umgebung. Nutzen Sie den IFC Projekt Manager, um dort das gewünschte Element aus der Geschossstruktur direkt auf die übergeordnete Kategorie Gelände zu verschieben.

Zwischengeschosse (Split-Level)

Wenn Sie ein Projekt mit Zwischengeschossen entwickeln, empfehlen wir Ihnen, dass Sie eine Seite als Hauptstruktur verwenden und nicht für jedes Zwischengeschoss ein eigenes Geschoss definieren.

 

Für das IFC ist es wichtig zu wissen, dass die einzelnen Elemente immer jeweils nur eine Geschosszugehörigkeit besitzen. Will man nun also Auswertungen der Elemente durchführen, muss man sich gut überlegen in welchem Geschoss die Elemente liegen sollen.

 

Zudem spielt es für das IFC keine Rolle, ob Sie mit einer Hauptstruktur oder mit Zwischengeschossen arbeiten. Jedoch müssen alle Planer mit derselben Struktur arbeiten.

Mehrere Gebäude in IFC abbilden

In ArchiCAD müssen Sie zwei Funktionen berücksichtigen, wenn Sie eine Überbauungsstruktur (mehrere IfcBuilding-Instanzen) in einer IFC-Datei abbilden möchten.

 

1. Projekt-Info prüfen

Als erstes sollten Sie vor dem IFC Export sicherstellen, dass unter Projekt-Info bei den Eigenschaften Projekt ID, Grundstück ID und Gebäude ID sinnvolle Werte zugewiesen sind. Als Beispiel sollte bei einer Überbauung mit zwei Häusern, die Gebäude ID jeweils für jedes Haus unterschiedlich sein, wobei die Projekt ID und Grundstück ID jeweils die gleichen Werte aufweisen muss.

 

2. Zu IFC-Modell dazuladen

Nachdem dies sichergestellt ist, wird das erste Gebäude wie gewohnt über Ablage / Sichern als... oder via Publisher exportiert. Für den Export des zweiten Gebäudes kommt eine weitere Funktion ins Spiel...

 

Je nach Projektstruktur öffnen Sie eine zweite Projektdatei oder Sie wählen einen Ausschnitt in der Überbauungsdatei indem nur die Elemente des zweiten Gebäudes sichtbar sind. Danach wählen Sie unter Ablage / Externe Daten / IFC den Befehl Zu IFC-Modell dazuladen…

Im sich öffnenden Dialogfenster entscheiden Sie sich erneut für einen IFC-Übersetzer und wählen danach die bereits exportierte IFC-Datei mit einem Klick auf Öffnen. Danach definieren Sie auf welcher Hierarchie das Gebäude in die bestehende IFC-Datei geschrieben werden soll. Klicken Sie auf Gelände und bestätigen Sie mit Auswählen. Sollte Ihre Überbauung weitere Gebäude beinhalten, können Sie diesen Vorgang beliebig oft wiederholen. Denken Sie jedoch daran vor jedem Gebäudeexport die Projekt-Info zu prüfen und gegebenenfalls anzupassen.

Umgang mit Räumen

Für den IFC-Export sind Räume sehr wichtig. Platzieren Sie diese wenn immer möglich im automatischen Modus. Manuell erstellte Räume müssen zwingend immer die angrenzenden Wände berühren. Weiter sollten Sie die Unterkante des Raumes auf die Rohdecke setzen und die Bodenaufbaudicke in den Raumstempel-Einstellungen eingeben. Die Oberkante vom Raum sollte bis UK Decke oder Abhangdecke modelliert werden, damit die Nettomengen korrekt ausgelesen werden können.

 

Verwenden Sie raumtrennende Linien, wenn Räume nicht durch Wände im Grundriss getrennt werden. Hierzu gibt es in allen Linien-Werkzeugen die Option Raumflächen-Begrenzung, welche Sie dazu aktivieren müssen.

 

Hinweis: Vor dem Export müssen Räume zwingend aktualisiert werden. Den Befehl dazu finden Sie im Menü Ändern / Räume aktualisieren.

GUID-Nummer

Beachten Sie, dass jedes Element welches Sie im ArchiCAD modellieren mit einer sogenannten GUID-Nummer (GlobalID) versehen wird.

 

Diese Nummer wird für folgende Punkte benötigt:

  • Nachverfolgung des Elements
  • Sicherstellung der Einzigartigkeit

 

Sollten Sie nun ein Element im ArchiCAD löschen und neu zeichnen, wird diese GUID-Nummer neu generiert. Je nach Phase Ihres Projektes, kann dies aber zu Problemen in der Nachverfolgung von Änderungen führen.

 

Konkret bedeutet dies, dass z.B. in der Projektierung noch kein Problem ersichtlich ist. Sollten Sie aber mit Ihrem Projekt bereits in der Ausführungsphase sein und eine Koordination mit Ihrem Modell durchführen (Änderungsaustausch über BFC), darf die GUID des Elements nicht bearbeitet werden. Ansonsten können Änderungen und Anpassungen in Ihrem Modell nicht mehr zurückverfolgt werden. 

 

Mit anderen Worten; je nach Phase Ihres Projektes, dürfen Elemente welche eine Änderung benötigen, nicht mehr gelöscht werden, sondern nur noch angepasst oder geändert werden. 

 

Bodenaufbauten

Methode 1

In Bezug auf genaue Ausmasse der Bodenbeläge ist diese Methode unumgänglich.

 

Um den IFC Austausch exakt zu gewährleisten, muss der Unterlagsboden pro Raum modelliert sein, auch wenn Räume denselben Bodenaufbau besitzen. Zusätzlich wird anschliessend die Ebene der Unterlagsböden auf eine andere Verschneidungsgruppe umgeschaltet. 

 

Beachten Sie bitte, dass der Bodenaufbau bei dieser Methode entlang der Kanten der Innen- und Aussenwände gezogen wird. 

 

 

 

Methode 2

In Räumen, welche den gleichen Bodenaufbau besitzen, kann der Unterlagsboden, ungeachtet der Wände, durchgehend gezeichnet werden. Aufgrund der Baustoffprioritäten verschneidet ArchiCAD die Wände korrekt mit den Decken, was automatisch zu einer korrekten Schnittdarstellung führt. Wenn Sie den Bodenaufbau als mehrschichtiges Bauteil anlegen, achten Sie darauf, dass keine Schicht als Kern definiert ist.

Keine passende Klassifizierung

In gewissen Situationen kann es vorkommen, dass Sie eine Klassifizierung benötigen, welche Sie nicht in der Standard Klassifizierung von ArchiCAD finden. Dies hängt damit zusammen, dass sich unsere Standard Klassifizierung an der IFC 4 Norm ausrichtet.

 

In diesem Abschnitt möchten wir Ihnen anhand von zwei Methoden zeigen wie Sie vorgehen können, um mit einer solchen Situation umzugehen. Bei folgenden Beispielen kann dies hilfreich sein:

 

  • Kragplattenanschluss
  • Mauerfusselement

 

Methode 1

Sollten Sie die spezielle Klassifizierung wie z.B. Mauserfusselement nicht für eine Mengenermittlung benötigen, reicht es vollkommen aus, die betreffenden Bauteile mit der Klassifizierung Bauteil / Bauelement - beliebig zu versehen.

 

Im IFC wird das Bauteil als IfcBuildingElementProxy ausgewertet. Für Referenz- und Prüfmodelle ist dass der einfachste Weg.

 

In unserem Beispiel ergänzen wir Mauerfusselement in der ARCHICAD Klassifizierung - v2.0 unter der Hauptklassifizierung Balken / Unterzug, da wir das benötigte Element auch mit dem Träger-Werkzeug modellieren.

 

Der Vorteil von diesem Vorgehen besteht darin, dass die neue Klassifizierung bereits eine sinnvolle Zuordnung verfügbarer Eigenschaften besitzt, da diese vererbt werden.

Die neue Klassifizierung muss dann im IFC-Übersetzer noch zugewiesen werden. Den Haupttyp IfcBeam lassen wir stehen, schalten aber den Zuordnungs-Status auf individuell damit wir den Vordefinierten Typ auf USERDEFINED umschalten können.

 

Dort wird dann, der im IFC benötigte Wert z.B. Mauerfusselement hinterlegt. 

Im IFC wird dann der eigene Vordefinierte Typ unter den folgenden Werten aufgelistet:

 

  • Object Type
  • Element Type

Empfängerabhängige Darstellung (Filter)

Je nach Empfänger, für welchen Sie Ihr Modell exportieren, sind unterschiedliche Bereiche des 3D-Gebäudemodells wichtig. So ist es für den Ingenieur nicht interessant, ob ein Raum als Reduit oder als Bad beschriftet ist. Für den Lüftungsplaner ist diese Information jedoch zwingend notwendig.

 

⇒ Folgend sind die Filterfunktionen beschrieben, mit denen Sie Ihr Gebäudemodell für den IFC-Export mit verschiedenen Disziplinen optimieren können.

Elemente in 3D filtern & schneiden:

Um ein IFC-Modell für verschiedene Disziplinen auszugeben, sollte das 3D-Modell so vorbereitet werden, dass der Empfänger nur das erhält, was er auch braucht:

  • Im Menü 3D / Elemente in 3D filtern & schneiden können bestimmte Werkzeugklassen aus- oder eingeblendet werden. Beispielsweise Fenster, Türen und Räume.
  • Diese Einstellung hat nur Auswirkungen auf das 3D-Fenster.
  • Die Filterung kann in einem Ausschnitt gespeichert werden. Erstellen Sie für die verschiedenen Disziplinen 3D-Ausschnitte mit unterschiedlichen Darstellungen des Gebäudes.

Strukturdarstellung:

  • Über die Strukturdarstellung können nicht benötigte Bereiche ausgeschaltet werden.
  • Im Menü Verwaltung / Strukturdarstellung (oder alternativ in den Schnelloptionen) wählen Sie Nur der Kern der tragenden Elemente. So können Sie Bekleidungen, Verputz oder Dämmungen ausblenden, um beispielsweise ein Modell für den Datenaustausch mit dem Ingenieur vorzubereiten.

Ebenen:

Nach dem Prinzip WYSIWYG (What You See Is What You Get) blenden Sie auch im Ebenen-Fenster alle nicht benötigten Elemente aus. Möblierungen, welche für die Gestaltungsplanung oder Visualisierung verwendet werden, können für den Datenaustausch mit den meisten Disziplinen ausgeschaltet werden.

  • Tipp: Erstellen Sie für die verschiedenen IFC-Dateien, welche Sie exportieren möchten, separate Ebenenkombinationen.

Für detaillierte Informationen zum Thema IFC lesen Sie die oben verlinkten Kurzhilfen. Diese decken alle relevanten Themenbereiche von allgemeinen Informationen über Im- und Export bis zu den detaillierten Filteroptionen ab.